Einführung

Die Bibel enthält eine Vielzahl von Zahlenangaben, die zum Teil recht willkürlich erscheinen. Simon Petrus fing 153 Fische, die Errettung von 276 Seelen beim Schiffbruch des Apostels Paulus, die 144.000 Auserwählten in der Offenbarung des Johannes, etc. Es stellt sich die Frage nach dem Sinn dieser Zahlenangaben. Offensichtlich haben diese Zahlen eine Bedeutung, sonst wären sie nicht im Bibeltext enthalten und über Jahrhunderte überliefert worden.

1975 entdeckte Del Washburn einen Sinn hinter den biblischen Zahlen. Er nannte das von ihm entdeckte Phänomen Theomatics.  Die Zahlenangaben in der Bibel stehen in einem direkten Zusammenhang mit den im Bibeltext verborgenen theomatischen Werten. Sie sind die offen sichtbare Spitze eines Eisbergs.

Theomatics offenbart sich in Worten oder Begriffen, die eine theologische Bedeutung haben. Der theomatische Wert eines Begriffes ergibt sich aus der Summe seiner Buchstabenwerte im jeweiligen Originaltext. Die Buchstabenwerte basieren auf der seit Jahrhunderten gebräuchlichen Zuordnung von Zahlenwerten zu den Buchstaben des hebräischen (AT = Altes Tastament) und des griechischen (NT = Neues Testament) Alphabets:

Alphabet.pdf

Die Summe der Buchstabenwerte gleicher Begriffe weisen den gleichen theomatischen Basiswert und gleiche oder unterschiedliche Vielfache dieses Basiswerts auf. Jedem theomatischen Basiswert liegt eine definierte Primzahl zugrunde. Der theomatische Wert von Begriffen gilt als gleich, wenn die Zahlensumme gleich ist oder innerhalb eines sehr engen Abweichungsbereichs liegt (max. -2 bis +2). Hat ein theomatischer Begriff eine herausgehobene Bedeutung, so finden sich in der Regel 2er oder 3er Potenzen der entsprechenden Primzahl in der Zahlensumme. Eine besondere Bedeutung ist auch dann gegeben, wenn Vielfache von 10, 100 oder 1000 auftreten.

Obwohl die Originalsprachen des AT und NT verschieden sind, haben gleiche theomatische Begriffe im AT und im NT die gleichen theomatischen Basiswerte. Dies ist ein erstes Indiz dafür, dass es sich bei Theomatics nicht um eine Zufallserscheinung handelt.

In einer Bibeltextstelle finden sich häufig mehrere theomatische Basiswerte, die für die verschiedenen theologischen Aspekte stehen, die in einer Textstelle angesprochen werden, z.B. Macht, Teufel, Satans Fall, die Schlange, das Böse in dieser Welt.

Der Vergleich der theomatischen Zahlenstrukturen in Bibeltextstellen mit ähnlichen Inhalten, kann die verborgene Symbolik im Bibeltext offenlegen. Dies gilt z.B. für die schwer verständlichen Bereiche der Offenbarung des Johannes.

Die Erkenntnisse von Theomatics stehen nicht im Widerspruch zum offenen Bibeltext. Theomatics führt zurück zu den Wurzeln des christlichen Glaubens und gewährt durch das Verständnis der verborgenen Symbolik Einblicke in Gottes Plan für seine Schöpfung.

Die theomatische Forschung steht erst am Anfang und enthüllt bislang nur Bruchstücke des gesamten Bildes. Eine der Schwierigkeiten besteht darin, dass der "richtige" Originaltext nicht zweifelsfrei überliefert ist. Beim NT wurden zunächst die älteren ägyptischen Manuskripte zugrundegelegt (Nestle-Text). Eindeutigere theomatische Ergebnisse scheint aber der Textus Receptus (Majority Text) zu liefern, der auf einer größeren Bandbreite von Manuskripten basiert.

Die Unsicherheit bei der "Richtigkeit" des Textes zeigt sich insbesondere in unterschiedlichen Schreibweisen ( Omikron oder Omega, Epsilon oder Eta) und in der unterschiedlichen Verwendung von Artikeln sowie von  Konjunktionen insbesondere am Satzanfang. Artikel und Konjunktionen werden daher bei Theomatics nicht als eigenständige Worte sondern als "Variable" betrachtet.


Einige Beispiele für theomatische Werte:

Jedes Wort und jeder (Teil-)Satz hat einen theomatischen Wert, der sich aus der Summe seiner Buchstabenwerte im hebräischen oder griechischen Originaltext ergibt.

Unterschiedliche Schreibweisen und Fälle eines Wortes sowie das Hinzufügen von Artikeln, Konjunktionen und Präpositionen zu einem Wort verändern den theomatischen Wert.

Beispiele.pdf


Das Prinzip der Zahlenvielfachen ("multiples"):

Ein theologischer Begriff, Teilsatz oder Satz wird auf theomatische Ausprägungen untersucht, indem der gesamte Begriff und alle im Originaltext nebeneinanderstehenden Wortkombinationen betrachtet werden. In der Regel liefert ein einzelnes Wort den theomatischen Basisfaktor und die Wortkombinationen ergeben Vielfache ("multiples") dieses Basisfaktors.

Zahlenvielfache.pdf


Das Prinzip der Zahlenhaufen ("cluster"):

Die Zahlenangaben in Klammern (-2), (-1), (+1) und (+2) kennzeichnen die Lage eines theomatischen "Treffers" innerhalb des Abweichungsbereichs -2 bis +2. Diese Treffer werden als indirekte Treffer bezeichnet im Gegensatz zu den direkten Treffern, die exakt die Zahlensumme aus Basiswert und Vielfachem ergeben. Dieser Abweichungsbereich (Zahlenhaufen oder "cluster") gilt als zulässig, da der Nachweis der Nichtzufälligkeit von Theomatics über statistische Methoden geführt wird. Bei statistischen Auswertungen können auch indirekte Treffer berücksichtigt werden, sie wirken sich aber auf die Qualität der statistischen Aussage und den Umfang der notwendigen Stichprobe aus.

Damit gibt es die folgenden 5 Trefferkategorien für die Zahlensumme eines theologischen Begriffs in der jeweiligen Originalsprache. Wenn das Zufallsprinzip gilt und die Stichprobe genügend groß ist, ist jede Trefferkategorie mit jeweils 20% erwartetem Trefferanteil gleich wahrscheinlich (Beispiel "Licht" = 1.500):

Abweichungstreffer mit +2:                           Zahlensumme = 1.502 bzw. 1.500 (+2) Abweichungstreffer mit +1:                           Zahlensumme = 1.501 bzw. 1.500 (+1)      Direkte Treffer                                                  Zahlensumme = 1.500              Abweichungstreffer mit -1:                            Zahlensumme = 1.499 bzw. 1.500 (-1) Abweichungstreffer mit -2:                            Zahlensumme = 1.498 bzw. 1.500 (-2)

D.h. die Zahlensummen 1.498, 1.499, 1.500, 1.501, 1.502 werden als Treffer für den theomatischen Wert 1.500 und damit für den theologischen Begriff "Licht" gewertet.


Theomatics ein Zufallsprodukt?

Es gibt die folgende Anzahl von Möglichkeiten für Zahlenzuordnungen zu Buchstaben abhängig von der Anzahl von Buchstaben im Alphabet:

22  Buchstaben (hebräisch):                  1.240.007.277.776.000.000.000  Möglichkeiten    26  Buchstaben (griechisch):     403.291.461.126.605.000.000.000.000  Möglichkeiten  

Zufallszuordnung.pdf

Bislang wurde keine Zufallszahlenzuordnung gefunden, die eine oder gar mehrere der theomatischen Anforderungen erfüllt. Dies ist ein zweites Indiz für die Nichtzufälligkeit von Theomatics.

Der Nachweis der Nichtzufälligkeit von Theomatics lässt sich mit wissenschaftlichen, statistischen Methoden erbringen. Hierbei gelten folgende Vorraussetzungen:
  • Der nachzuweisende Parameter muss eindeutig definierbar und messbar sein.
  • Der nachzuweisende Parameter muss getestet werden können.
  • Das Testergebnis muss vorhersagbar sein.
  • Der Test muss mit gleichem Ergebnis wiederholbar sein.
Eine kurze Zusammenfassung der statistischen Tests enthält die Seite Statistik.